Internes Bleaching
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Inhaltsverzeichnis
- Methoden für wurzelbehandelte Zähne
- Wurzelbehandelter Zahn: Warum du selbst nichts tun kannst
- Warum werden Zähne so extrem dunkel?
- Voraussetzung für internes Bleaching
- Was spricht gegen ein internes Bleaching?
- Wie werden aus grauschwarzen Zähnen wieder weiße Zähne?
- Wie läuft ein internes Bleaching ab?
- Mögliche Komplikationen beim internen Bleaching
Methoden für wurzelbehandelte Zähne:
»Internes Bleaching«, »Internes Bleichen«, »Walking Bleach Technik« und »Walking Bleach Methode«.
Bevor du selber anfängst
Wenn Du in eigener Regie deine Zähne bleichen willst, weißt du womöglich nicht, wie du damit umgehen solltest, wenn Du auf einzelne Zähne stößt, die gegen das Bleachen von außen immun sind. Sie bleiben trotz deiner Bemühungen stark verdunkelt, bräunlich-grau oder grauschwarz. Das sind dann mit großer Wahrscheinlichkeit abgestorbene Zähne, der Zahnarzt nennt sie »devital«.
Dabei werden verschiedene Komponenten einschließlich eines Bleichmittels zu einer Paste vermischt und in den Wurzelkanal eingebracht. Diese Einlage bleibt für einige Tage dicht abgeschlossen im Zahn, damit sie ihre Wirkung bis zum gewünschten Aufhellungsergebnis entfalten kann.
Falls die Zahnfarbe danach noch nicht zu den benachbarten Zähnen passt, kann das »Interne Bleichen« wiederholt werden. Die Erfahrungen zeigen, dass das Ergebnis drei bis sechs Jahre halten kann.
Wurzelbehandelter Zahn: Warum du selbst nichts tun kannst
Entsprechend wird auch die Aufhellung als »internes« Bleaching bezeichnet.
Deshalb muss auch das Bleaching von innen her erfolgen. Dort kann selbstverständlich nur der Zahnarzt behandeln.
Voraussetzung für die Behandlung ist, dass der Zahn nicht klopfempfindlich ist, dass kein pochender Schmerz vorhanden ist und auch sonst keinerlei Symptome vorhanden sind. Zudem muss der Wurzelkanal nach zahnärztlichen Kriterien ausreichend, der Zahnarzt sagt »suffizient«, versorgt sein.
Deshalb kannst du selbst auch nichts in eigener Regie unternehmen.
Warum werden Zähne so extrem dunkel?
- Mit zunehmenden Alter können Zähne ihre Farbe verändern, also ganz natürlich dunkler werden.
- Genauso können bestimmte Medikamente oder Wurzelfüllmaterialien dazu führen, dass die Zähne dunkler werden.
- Auch in der Zahnentwicklung kann die Ursache für außergewöhnlich dunkle, bräunlich-graue oder grauschwarze Verfärbungen einzelner Zähne liegen, wenn sich nämlich schon in dieser Lebensphase Farbstoffe in den Zahn einlagern.
In den meisten Fällen liegt aber die Ursache im Inneren eines devitalen, also marktoten Zahns. Für eine solche intrinsische bzw. interne Verfärbung kommen mehrere Szenarien in Frage.
Beim Zerfallsprozess wird Eisen freigesetzt, die vom Zahninneren nach außen dringen. Das Zahnmark ist direkt vom Zahnbein (lat. Dentin) umgeben, einem knochenähnlichen Gewebe, das den größten Teil der Zahnsubstanz darstellt. Das im Zahnmark freigesetzte Eisen gelangt in die Kanälchen des Zahnbeins. Dort schließlich reagiert das Eisen mit bakteriell erzeugtem Schwefelwasserstoff, wobei die dunklen Farbstoffe entstehen.
Voraussetzung für internes Bleaching
- Vor einem »internen Bleaching« klärt der Arzt diagnostisch die langfristigen Erfolgsaussichten für die »interne« Zahnaufhellung ab. Der Zahn darf nicht klopfempfindlich und nicht empfindlich beim Zubeißen sein.
- Die weiter gehende Untersuchung beginnt im Bereich der Zahnkrone, die auf vorhandene Risse im Schmelz geprüft wird, mit Blick auf eine womöglich nach dem Bleaching sinnvolle Versorgung. Auch Undichtigkeit der Zahnkrone und der Füllung werden hier untersucht.
- Weiterhin muss ggf. kariös veränderte Zahnsubstanz entfernt werden. Das geschieht in der Regel mit einem langsam drehenden Bohrer oder dem Exkavator, einem Handinstrument zur Entfernung von Karies.
- Eventuell vorhandene Reste von Zahnmark, der Pulpa, müssen ebenfalls entfernt werden.
- Damit ein »internes Bleaching« durchgeführt werden kann, muss die ursprüngliche Füllung der Wurzel vollkommen intakt und dicht sein, denn andernfalls könnte das Bleichmittel in den Zahnhalteapparat eindringen, wodurch Gewebe zerstört und der Zahn sogar verloren gehen kann.
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Für einen solchen Fall und für weitere Komplikationen, aber genauso für viele andere Risiken auch mit deinen übrigen Zähnen empfehlen wir dir, über eine Zahnzusatzversicherung nachzudenken.
- Nicht zuletzt werden auch die Wurzelspitze (lat. Apex) und der Zahnhalteapparat (lat. Paradont) röntgenologisch abgeklärt.
Was spricht gegen ein internes Bleaching?
Aus den Voraussetzungen für »internes Bleaching« ergeben sich die Gründe, die gegen die Aufhellung von innen sprechen.
- Klopfempfindlichkeit
- Aufbissempfindlichkeit
- Unzureichende Wurzelfüllung
- Probleme an der Wurzelspitze, die röntgenologischen Untersuchung auffallen
- Sogenannte Einschmelzungen an den Zahnwurzeln (lat. Wurzelresorption). Sie können sich als kleine Vertiefungen zeigen oder sogar als Rückbildung der Wurzelspitzen.
- Probleme am Zahnhalteapparat
Wie werden aus grauschwarzen Zähnen wieder weiße Zähne?
Bei allen drei nachfolgend genannten Varianten beruht der Bleichvorgang auf der Wirkung des Wasserstoffperoxids (H2O2), auch Wasserstoffsuperoxid genannt. Wasserstoffperoxid wandelt farbbildende Substanzen in farblose Produkte um und reduziert außerdem die Oxide des Eisens, wie im Abschnitt »Warum werden Zähne so extrem dunkel?« erklärt wurde.
- 1. Wasserstoffperoxid in einer Konzentration von 30% wird mit Natriumperborat gemischt. Der pH-Wert dieser Mischung liegt zwischen 2 und 3, also stark sauer.
- 2. Auch bei der zweiten Möglichkeit werden Wasserstoffperoxid – dieses Mal aber in einer 3-prozentigen Konzentration – und Natriumperborat gemischt. Das Mischungsverhältnis beträgt 1 ml : 2 g. Der pH-Wert dieser Mischung liegt zwischen 9 und 11, also stark basisch.
- 3. Bei der dritten Variante werden Natriumperborat und Wasser gemischt, wobei sich Wasserstoffperoxid bildet.
Die Bleichwirkung des Gemisches von Natriumperborat und Wasser (Variante 3) setzt verzögert ein, zudem muss die Bleicheinlage womöglich häufig ausgetauscht werden, so dass auch diese Mischung für die Praxis weniger geeignet ist.
Die stark basische Mischungsvariante 2 hat sich als die effizienteste erwiesen, ihre Wirkung unterscheidet sich nicht von Variante 1, obwohl das H2O2 in Variante 2 deutlich weniger konzentriert ist.
Wie läuft ein internes Bleaching ab?
Bevor die Behandlung startet, wird dir ein Kofferdam angelegt. Der Kofferdam besteht aus einem Spanngummi und einem Spannrahmen. Er bietet sowohl dem Zahnarzt als auch dir manche Vorteile. Wir haben das unter Power Bleaching ausführlich beschrieben.
Nun geht es richtig los
Bei der Behandlung wird als erstes die Krone des Zahnes aufgebohrt. Das sollte ganz leicht gehen, denn während der vorangegangenen Wurzelkanalbehandlung wurde die Zahnkrone schon einmal geöffnet. Dann bohrt der Zahnarzt die alte Füllung aus dem Zahn heraus und entfernt verfärbtes Dentin.
Das Bleichmittel bleibt nun für meist drei bis fünf Tage im Zahn. Während dieser Zeit dringt (lat. diffundiert) das Bleichmittelgemisch bis in den Zahnschmelz. Die Aufhellung kannst du also erst mit einer zeitlichen Verzögerung sehen. Während das Bleichmittel im Wurzelkanal wirkt, kannst du »herumlaufen«, daher der Name »Walking Bleach Methode«.
Das Prozedere wird so oft wiederholt, bis die erreichte Zahnfarbe der Färbung der umgebenden Zähne bzw. deinem Wunschergebnis entspricht. Das kann schon einmal zwei bis vier Wochen dauern.
Zum Abschluss wird die Höhle des Zahnmarks mit Natriumhypochlorit gespült, um verbliebenes H2O2 zu neutralisieren. Erst danach erhält der Zahn den endgültigen, dichten Verschluss.
Wenn alles richtig gemacht wird, brauchst du davor keine Angst zu haben. Und das Schöne ist:
Nach dem Bleachen kann dein Zahn seine Farbe ein Leben lang halten.
Mögliche Komplikationen beim internen Bleaching
Diese kannst du wenigstens zum Teil selbst vermeiden, nämlich durch dein eigenes Verhalten während der Bleichtherapie.
Hier nun also abschließend die Gründe für mögliche Komplikationen
- Während der Bleichtherapie besteht die Gefahr, dass der Zahn zerbricht, weil sich ja anstatt einer stabilen Kunststofffüllung vorläufig lediglich die Bleicheinlage im Zahn befindet, der deshalb hohl ist.
Frage deinen Zahnarzt, wie du dich vor einem Zahnbruch (lat. Fraktur) schützen kannst.
- Wird eine zum Zahnhals hin (lat. zervikal) undichte Wurzelkanalfüllung vom Zahnarzt übersehen, kann es zur Auflösung der Wurzel kommen (lat. Resorption).
Dieses Risiko besteht außerdem besonders bei der 30%-prozentigen, stark sauren Einlage mit erhöhter Radikalenbildung (Variante 1 der Bleichmittelgemische).
Wir haben das unter »Wie werden aus grauschwarzen Zähnen wieder weiße Zähne« beschrieben.
Basis-Info für Weiße Zähne
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